Der Leitungsschutzschalter
In vermehrtem Masse werden heute auch in Hausinstallationen so genannte sicherungslose
Verteilungen mit Leitungsschutzschaltern, oft auch Sicherungsautomaten genannt, installiert.
Gegenüber Schmelzsicherungen haben LS folgende Vorteile:
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Dauernde Betriebsbereitschaft, das heisst, nach einer Auslösung ist er
sofort wieder einsatzbereit.
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Geringer Platzbedarf.
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Die Auslösekennlinie verändert sich nicht durch die Alterung.
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Sie können zum betriebsmässigen Schalten verwendet werden.
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In Drehstromkreisen ist ein allpoliges Abschalten möglich.
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Der Schaltzustand kann durch Hilfskontakte signalisiert werden.
Wie im linken Bild zu sehen haben wir eine
Löschkammer. Sie erfüllt den gleichen Zweck wie bei
der Schmelzsicherung der Quarzsand. Im
Kurzschlussfall wird der Lichtbogen in diese Kammer
geleitet welche die Energie aufnimmt bis der
Lichtbogen erlischt und der Stromkreis sicher abge-
schaltet ist. Durch die Schlitze oberhalb der
Löschkammer treten die heissen Gase und die
Ionisierte Luft aus um ein zerbersten des LS zu ver-
hindern. Weiter muss jedes LS-Schaltschloss mit
einem Freilauf ausgestattet sein das auch ein
Abschalten ermöglicht wenn der Schalter hochgehal-
ten wird oder blockiert ist.
Aufschriften eines LS
Auf einem Leitungsschutzschalter wie oben abgebildet sind mehrere Aufschriften zu sehen. Zum
einen ist ein folgende Aufschrift darauf:
Die Zahl 10000 ist das Nennabschaltvermögen des LS, in diesem Fall 10kA. Diesen Strom muss er
min. 3 mal sicher abschalten können dann darf er defekt sein. Viele Leute sind der Meinung das die
3 dafür steht das er diesen Strom 3 mal abschalten muss. Das ist aber ein Irrglaube. Frührer nannte
man die 3 die Selektivitätsklasse heute ist es die Strom- oder Energiebegrenzungsklasse. Das
heisst, dass im Kurzschlussfall der LS in einem Drittel einer halben Periode der Sinuswelle abge-
schaltet hat. Die Klasse 3 ist die gebräuchlichste. Weiter gibt es noch die Klasse 2 welche in der
Hälfte einer Halben Periode der Sinuswelle abschaltet. Die Klasse 1 wird nicht mehr eingesetzt. Es
sind so genannte Nullpunktlöscher welche eine im max. eine halbe Periode der Sinuswelle haben
um abzuschalten weil die endgültige Abschaltung erst im Nulldurchgang der Sinuswelle erfolgt.
Dadurch werden die angeschlossenen Leitungen stark belastet.
Weiter werden LS in verschiedene Charakteristiken eingeteilt. Es gibt die Charakteristik B,C,D und
G. Die Charakteristik steht immer vor dem Nennstrom des LS: C13, B16 usw.
Bei der thermischen Auslösung muss der LS den 1,13 fachen Nennstrom min. 1 Stunde lang führen
können und den 1,45 fachen Nennstrom darf er eine Stunde lang führen dann muss er auslösen.
Damit man Leitungsschutzschalter zum betriebsmässigen Schalten benützen darf muss das freiwil-
lige Sicherheitszeichen darauf sein und die Schaltstellung On oder Off muss ersichtlich sein. Bei
neuen Modellen von ABB ist auf dem Schalthebel On und Off angeschrieben und in einem
Sichtfenster wird der Zustand noch mit Grün und Rot signalisiert. Weiter muss auch die
Bemessungsspannung ersichtlich sein. Es gibt 1 Polige so wie 3 Polige Leitungsschutzschalter. Von
den meisten Herstellern gibt es noch Neutralleitertrenner und Zusatzkontakte welche direkt auf den
LS aufgesteckt werden können. Bei LS sind die gebräuchlichsten Nennauslösestromstärken wie
folgt: 10, 13, 16, 20, 25, 32, 40, 50 und 63A. Über 63A benützt man Leistungsschutzschaltern oder
Leistungsschaltern. Bei Leistungsschalteren kann mittels Potentiometer die Charakteristik und der
Nennstrom eingestellt werden. Diese Einstellung ist ein Buch mit 7 Siegeln und sollte nur von
Personen gemacht werden die sich bestens auskennen.